Das Lesbische Aktionszentrum Westberlin (LAZ) ging aus der Frauengruppe hervor, die sich 1972 innerhalb der Homosexuellen Aktion Westberlin (HAW) gegründet hatte. Diese Frauengruppe gab sich 1975 den Namen LAZ als Zeichen der Zugehörigkeit zur feministischen Frauenbewegung. Aktionen und Forderungen des Lesbischen Aktionszentrums in den 70er Jahren waren Anschub dafür, dass heute weite Teile der Gesellschaft eine aufgeschlossene Haltung gegenüber Lesben und Frauen entwickeln konnten.
Das LAZ lebt. Und als LAZ reloadedxx möchte es künftig wieder in eigene Räume ziehen. In eine muntere, der Öffentlichkeit zugewandte, aber Frauen vorbehaltene Location, die ein Kristallisationskeim sein möge für die lesbischen Frauen, ihre vielen Aktivitäten, ihren Wissensdrang, ihre Solidarität.
Das LAZ reloadedxx soll eine Kontaktbasis für radikale Lesben sein, DER Verein für lesbische Sichtbarkeit. Bis zu einem späteren Einzug in eigene Räume wird es an wechselnden Orten und Online Veranstaltungen mit Diskussionen, Vorträgen, Filmen, Kulturevents und einem lesbisch-feministischen Generationendialog geben.
Eine Vielzahl bisher unveröffentlichter Originaldokumente, Bild-, Tonmaterial und nicht zuletzt kostbare Schätze aus privaten Platten- und Instrumentensammlungen illustrieren erstmals die kämpferischen Widerstandsformen, die fantasievollen Aktionen, die aus dem LAZ entstandenen Publikationen sowie die Fülle der Projekte, die zum Teil bis heute existieren und dokumentieren so die Lust am lesbischen Leben in all seinen Facetten. Auch die damaligen Visionen – das Feeling einer „Lesbian Nation“, das in den europäischen Lesben-Sommercamps, beim Feiern großer Feste mit den Flying Lesbians, in kreativen Projekten wie der Lesbenpresse, oder auch in Selbstverteidigungs- und Selbsthilfegruppen entstand.
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Die Gründerinnen dieser ersten offensiven feministischen Lesbengruppe der 1970er Jahre in der BRD kamen teils aus der antiautoritären und antikapitalistischen linken Bewegung der 68er, in der die herrschenden heteronormativen und patriarchalen gesellschaftlichen Strukturen kaum thematisiert wurden. Anfänglich als HAW-Frauengruppe, später als LAZ waren sie von 1972 bis 1982 aktiv; danach löste sich die Gruppe auf. Die Frauen profitierten aber weiter in Projekten, Wohngemeinschaften, Männerberufen usw. von der Stärkung durch die radikal-lesbischen Gruppenprozesse und Erfahrungen.
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